Der Unterschied zwischen offenen und geschlossenen Fonds

Bei einem offenen Investmentfonds ­können die Anleger jederzeit Fondsanteile kaufen oder verkaufen. Einige Investmentfonds verfügen über eine Börsenzulassung, sodass bei diesen Fonds ein Kauf oder ein Verkauf zu den börsenüblichen Zeiten jederzeit möglich ist. Der Anleger muss für den Kauf oder den Verkauf von börsenfähigen Fonds die Ordergebühr seiner Bank und eine Maklercourtage zahlen. Bei den nicht an der Börse zugelassenen Fonds können Anleger die Fondsanteile entweder über ihre Hausbank kaufen beziehungsweise verkaufen oder sie können sich an einen Fondsvermittler wenden. Auch ein Kauf oder ein Verkauf über eine Direktbank oder bei der Investmentgesellschaft selbst sind möglich. In jedem Fall muss der Anleger über ein Wertpapierdepot verfügen, damit die Fondsanteile zu seinen Gunsten verbucht werden können. Nach einem Verkauf der Anteile werden sie wieder aus dem Depot herausgebucht. Für den Kauf eines nicht an der Börse notierten Fonds berechnen die Banken oder der Fondsvermittler einen Ausgebeaufschlag beziehungsweise bei einem Verkauf wird dem Anleger entsprechend ein Rücknahmeabschlag in Rechnung gestellt. Auch für Investmentfonds ohne Börsenzulassung gibt es seit dem Jahr 2002 an der Börse in Hamburg die Möglichkeit, diese Fonds börsentäglich zu Kursen zu kaufen und zu verkaufen, die von Maklern festgelegt werden. Die Börsen in München, in Stuttgart und in Frankfurt am Main nehmen ebenfalls seit dem Jahr 2006 an dem Börsenhandel von nicht börsennotierten Fondsanteilen teil. Im Gegensatz zu den offenen Fonds können die Fondsanteile geschlossener Renditefonds nur innerhalb eines bestimmten Zeitraums erworben werden. Dieser Zeitraum zur Platzierung der Kauforder durch die Anleger wird bei Auflage des geschlossenen Fonds bekannt gegeben. Nach Ablauf des Platzierungsintervalls wird der Fonds geschlossen und es ist kein weiterer Kauf von Fondsanteilen mehr möglich. Anleger, die Anteile an einem geschlossenen Fonds erwerben, lassen sich immer auf eine langfristige Geldanlage ein. Ein Verkauf von Fondsanteilen vor Ablauf der festgesetzten Laufzeit des geschlossenen Fonds ist in der Regel nicht möglich. Falls ein Anleger seine Fondsanteile an einem geschlossenen Fonds vorzeitig verkaufen möchte, muss er sich selbst bemühen, einen Käufer für die Anteile zu finden.